Pinnwand
für Aktuelles 2024
Astro-Highlights im Oktober 2024
Mond trifft auf Planet
Bei diesen Angaben beschränken wir uns auf zwei Ereignisse, die von Amelinghausen und der Umgebung aus bei klarem Wetter gut beobachtbar sein sollten.
14./15.10. Mond bei Saturn
Schon am Abend des 13.10. werden der Mond und der Saturn eng „beieinanderstehen“. Diese Konjunktion wird in der Nacht vom 14. auf den 15. Oktober ihren Höhepunkt erreichen. Gegen Mitternacht wird das Phänomen mit Blick Richtung Süden zu beobachten sein.
Übrigens: Dass die Himmelskörper bei einer Konjunktion besonders nah beieinanderstehen, stimmt so nicht. In ihren eigenen Orbits kommt es gelegentlich dazu, dass sie in unserem Blickfeld auf eine Weise versetzt hintereinanderstehen, die für uns so wirkt, als wäre die Distanz zwischen ihnen besonders klein, obwohl sie in der Realität mehrere Milliarden Kilometer beträgt.
20./21.10. Mond bei Jupiter
In der Nacht vom 20. auf den 21. Oktober lässt sich erneut eine Konjunktion beobachten. Wer nächtens nach Osten schaut, der erkennt unterhalb des Mondes den Gasriesen Jupiter, dem hellsten Objekt am Himmel.
23./24.10. Mond bei Mars
Auch zwei Nächte später lässt sich wieder eine Mond-Planeten-Konjunktion beobachten. Im Osten, gerade außerhalb des Sternenbilds Zwillinge, scheinen Mond und Mars einander besonders nah zu kommen. Auch der Jupiter wird genau zwischen den beiden Hörnern des Stiers im selben Sichtfeld noch zu erkennen sein.
Sternschnuppenschauer? Aber sicher!
Auch um Sternschnuppen (Meteore) zu beobachten wird es diesen Monat genug Chancen geben: die Draconiden und die Orioniden werden sich nahezu durch den gesamten Oktober ziehen und unseren Nachthimmel mit Sternschnuppen schmücken.
06.-10.10. Draconiden
Der Meteorschauer, auch Meteorstrom, der Draconiden (Giacobiniden) wird zwischen dem 08. und 09. 10. seinen Höhepunkt erreichen. Um die 5 Sternschnuppen werden pro Stunde erwartet. Es handelt sich um ein episodisches Phänomen, was heißt, dass das Sternschnuppenvorkommen von Jahr zu Jahr unterschiedlich stark ist.
So lässt sich dies erklären: Der Komet, der die Staubwolke verursacht – 21P/Giacobini-Zinner – kreuzt in seiner 6,6-jährigen Umlaufbahn um die Sonne den Orbit der Erde um die Sonne. Sein Periphel (sonnennächster Punkt), an dem er durch Sonnenwinde besonders viel Materie verliert, liegt nahezu auf der Erdumlaufbahn, was zur Folge hat, dass auf der Erde Meteore zu sehen sind. Befindet sich nun der Kometenschweif noch in der Nähe des Periphels, während die Erde die Staubwolke durchläuft, treten die Meteore mit einer höheren Fallrate auf.
Namensgebend für die Draconiden ist das Sternbild des Drachen, in dem der Radiant liegt. Da der Drache in unserem Sternenhimmel nicht untergeht, werden die Draconiden die ganze Nacht lang beobachtbar sein.
12.-29.10. Orioniden
Die Orioniden finden ihren Höhepunkt am 22.10. und können vom Sternbild Orion ausgehend beobachtet werden. Es wird eine stündliche Fallrate von 20-25 Meteoren erwartet. Außerhalb des Höhepunktes sollte die ZHR bei ungefähr 10 liegen.
Die Orioniden sind einer der aktivsten Meteorströme und gehören zum Kometen „1/p/Halley“, der aufgrund seines hellen Leuchtens mit bloßem Auge sichtbar ist. Außerdem war er einer der ersten Kometen, der nahe seines Periphels im Jahr 1986 mit modernen Raumfahrt-Technologien genauer erforscht werden konnte.
Fun Fact
Kometen verlieren mit der Zeit an Leuchtkraft, da der Staub, den sie absondern – besonders in Sonnennähe – unwiderruflich verloren geht. Am Periphel verlor der Komet 1/p/Halley beispielsweise 50 Tonnen Materie pro Sekunde. Insgesamt verlor der Komet auf seiner Sonnenannährung 1986 500 Mio. Tonnen Masse. Zer Veranschaulichung: 500000000000 Kilogramm. Eine riesige Zahl, die allerdings nur 0,25% der Gesamtmasse bezeichnet. Aus den bevor angegebenen Werten ergibt sich für den Kometen eine Gesamtmasse von 200 Billionen Kilogramm. Umgerechnet sind das fast 3 Milliarden Einfamilienhäuser. Deutschland bräuchte, um das Gewicht erreichen zu können ungefähr 200 mal so viele Einfamilienhäuser. Man könnte also grob sagen: stünden in jedem Land der Welt so viele Einfamilienhäuser wie in Deutschland, dann würde das Gewicht des Kometen erreicht.
Linktipps:
Karten auf: Astronomie
Realbeobachtung auf: Stellarium
Als App für das Handy empfehlen wir Sky Safari. Unser Beobachtungstipp: gebt euren Augen 10 bis 15 Minuten Zeit, um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Dann offenbart sich euch ein sternenreicher Nachthimmel.
Die obere Bild von Mond und Mars ist mit „Stellarium“, einem freien Astronomieprogramm, erstellt, welches eine realitätsgetreue Simulation unseres Himmels zu frei wählbaren Uhrzeiten zeigt. In diesem Fall zeigt es eine Simulation des Himmels in Amelinghausen um Mitternacht.
Wie entstehen Meteorschauer? – Eine Abhandlung
Ein Komet durchläuft auf seiner Umlaufbahn das All. Dabei verliert er unaufhörlich Materie. So hinterlässt der Komet überall wo er entlangzieht eine Staubwolke aus Gasen und Partikeln. Manchmal liegt der Orbit eines Kometen so eng mit dem der Erde zusammen, dass die Erde auf ihrem Weg um die Sonne zwangsläufig durch die Staubwolke des Kometen fliegt. Staubpartikel dringen dann in die Erdatmosphäre ein und verglühen dort. Aufgrund der hohen Geschwindigkeit der Kometpartikel entsteht eine starke Reibung zwischen ihnen und den Luftmolekülen der Atmosphäre, sodass die Luftmoleküle zum Leuchten angeregt werden. Das führt zu der typischen Lichterscheinung, die wir einen „Meteor“, also eine Sternschnuppe, nennen.
Ein Meteorstrom kommt immer von einem bestimmten Fluchtpunkt. Der Fluchtpunkt ist die Schnittstelle zwischen Staubwolke und Erde und wird als „Radiant“ bezeichnet. Wo der Radiant liegt, ist in den meisten Fällen namensgebend für den Strom. Beispielsweise kommen die Perseiden, die man im August beobachten kann, von Richtung des Sternenbildes Perseus aus. Da die Orbits des Kometen und der Erde fest sind, durchquert die Erde die zum jeweiligen Kometen gehörende Staubwolke auch jedes Jahr zur selben Zeit.
Die Fallrate, mit der die Meteore auftreten, wird durch die Größe „ZHR“ (Zenithal Hourly Rate, zu Deutsch zenitale stündliche Rate) beschrieben und wird durch unterschiedliche Gegebenheiten beeinflusst, wie z.B. die Sonnennähe des Kometen, die Flugbahn der Erde durch die Staubwolke oder der momentane Abstand zwischen Erde und Komet.
Quellen:
[WAA] Begegnungen von Mond und Planeten
Perseiden, Geminiden, Tauriden und andere Meteorschauer (leoniden.net)
Orioniden 2023 – Infos zur Sichtbarkeit und zur Geschichte (leoniden.net)
Orioniden 2023 – Infos zur Sichtbarkeit und zur Geschichte (leoniden.net)
Astro Corner » Wissen » Kosmologie » Sonnensystem » Kometen » Halley (1986) – astrocorner.de
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